Am
23. September wurden nach
tagelangen Regenfällen das Fabrikgelände über- und die Brücke
weggeschwemmt.
Sulzer-Steiner kaufte darauf weitere 4 Juchart Land auf der anderen
Flussseite und verlegte das Bett der Lützelmurg an den östlichen Rand
des Talbodens.
Dieser noch heute bestehende Flusslauf bot einen besseren
Schutz gegen Hochwasser; durch die Verlegung wurde zudem Raum für die
nötige Fabrikerweiterung gewonnen. Denn seit 1849 boomte die Firma und
schrieb bis 1875 fast jedes Jahr einen neuen Umsatzrekord. 1849
steigerte sie ihren Ausstoss schlagartig von 20‘000 auf 50‘000 Stück,
1855 waren es 70‘000 Stück. Die Zahl der Beschäftigten stieg von 38
(1845) auf 81 bis 86 in den Jahren 1850 bis 1865.
In den 1850er-Jahren wurde der Betrieb mechanisiert durch die Umstellung
auf Dampfkraft. Sulzer-Steiner realisierte dies mit seinem
Sohn Heinrich, der 1848 als
18-Jähriger in die Ecole Centrale in Paris eingetreten war, diese 1851
mit dem Diplom eines „Ingénieur Chimiste“ verliess und 1853 nach Aadorf
heimkehrte.
1858 wurde ein neues, vierstöckiges Farbhaus gebaut und mit
den modernsten mechanischen Hilfsmitteln ausgerüstet. Dazu kam erstmals
ein Dampfkesselhaus. Im Norden war als Querriegel die Lufthänge für das
Antrocknen der Tücher angegliedert, im Süden analog dazu die untere,
künstlich beheizte Warmhänge für das Fertigtrocknen.
Die neue Fabrik war wesentlich grösser als die alte und wies einen
18mal höheren Bilanzwert als die alte auf.
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