Heinrich Sulzer-Steiner starb am 16. Juli 1876.
Im gleichen Jahr brach der Markt für rote Tücher ein – eine Folge der
schweren Depression, welche die Weltwirtschaft 1873 erfasst hatte und
bis 1895 anhielt. Anstelle von hohen Gewinnen fuhr die Rotfarb plötzlich
Verluste in der gleichen Grössenordnung ein.
Der Einbruch der Nachfrage und die Umstellung vom natürlichen Farbstoff
Krapp auf das synthetisch hergestellte Alizarin ab 1880, die den
Färbereivorgang vereinfachte und damit wesentlich verbilligte, führte zu
einem massiven Arbeitsplatzabbau:
Betrug die Zahl der Arbeiter 1875 noch über 80, fiel sie bis 1884 auf 30
und bis 1890 auf 20.
Der Ausstoss sank in der gleichen Zeit auf 60‘000 Stück.
Zwei der vier Söhne des verstorbenen Firmengründers schieden 1879 und
1885 aus der Rotfarb aus, der dritte 1894. Die Krise führte auch zu
einer Bereinigung innerhalb der Branche:
Nach der Stilllegung der Rotfärberei Frauenfeld 1880 gab es in der
Schweiz nur noch vier Betriebe: Dietikon (bis 1904),
Aadorf (bis 1922), Neftenbach (bis 1927) und Schwanden GL (1928).
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