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1941

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Nach der Niederlage der durch Polen verstärkten französischen Armee gegen Hitlers Wehrmacht im Juni 1940 überschritten rund 43‘000 (zumeist Militär)-Personen die Grenze zur Schweiz, um hier interniert zu werden. Franzosen (gegen 29'000), Polen (gut 12'000) und knapp 600 Belgier stellten die grössten Kontingente.

Im November 1940 verpachtete Marianne Sulzer die Rootfarb-Wiese der Armee als Barackenlagerplatz. Die Gemeinde Aadorf liess dort Wasserleitungen verlegen. Insgesamt errichtete die Armee 17 oder 18 Baracken, die von einem über zwei Meter hohen Stacheldrahtzaun eingefasst wurden.

 

Am 30. Januar 1941 wurden 562 Belgier auf der Rootfarb interniert (350 Zivil- und 212 Militärpersonen). Sie sorgten bald für Probleme: am 15. Februar wurde „ein renitenter Zivilinternierter von einem Wachsoldaten angeschossen“, ein Vorfall, der sich am 22. Mai im Lager wiederholte.

Aufsehen erregte ferner ein Demonstrationszug von rund 100 Belgiern durch Aadorf am 17. April 1941, die „merde la Suisse, en bas la Suisse“ skandierten und die Internationale sangen.

Am Donnerstag, den 5. Juni 1941, wurden die Internierten per Bahn  nach Belgien zurückgebracht; im Barackenlager hinterliessen sie laut Polizeirapport „eine Sauordnung, die jeder Beschreibung spottet“.

Nach der Heimkehr der Belgier wurde in der dortigen Presse laut Schweizer Armee „eine üble Hetzkampagne gegen die Internierung, vor allem das Lager Aadorf betreffend, losgelassen“. In der belgischen Zeitung „Cassandre“ erschien am 27. Juli 1941 ein Artikel mit dem Titel „Les prisonniers d’Aadorf répondent“ als Antwort auf eine Sendung von Radio-Bruxelles über die Internierung.

Der Kommandant des Interniertenabschnitts Frauenfeld, Hptm. Kropf, räumte am 22. August 1941 gegenüber seinem Vorgesetzten ein, es seien „im Lager Aadorf tatsächlich viele Fehler vorgekommen. Der grösste Fehler war vielleicht die Anlage selbst und die Wahl des Ortes ... Die Lagerverwaltung war stets überlastet.“

 

Darauf wurde das Lager redimensioniert und erhielt eine andere Funktion: bis Mitte Oktober 1941 wurden die meisten Baracken abgebrochen.
Im verkleinerten, von der Schweizer Armee geführten und bewachten Lager wurden rund 40 polnische Internierte untergebracht, die dort Flickarbeiten an Schuhen und Kleidern für die Internierungslager in der Region erledigten. Zudem betrieben sie eine zentrale Wäscherei im Anbau des ehemaligen Aufseherhauses.
Sie wurde noch im Juli 1945 erwähnt.

Das Lager wurde erst am 8. Mai 1946 aufgehoben. An die Internierung erinnert seit Juni 2012 ein von Roman Polachowski (Sohn eines Internierten) geschaffener Gedenkstein.